Leider, wie bei allen Themen gibt es über die Katze von neutralen Interessensgemeinschaften wenig Info. Über den Hund liest man viel, aber über die Katze leider wenig. Ist bezüglich Zucht genauso, da musste ich vieel recherchien bis ich Hilfen, Rat und Wissen rund um das Thema Rolligkeit, Geburt und Aufzucht erfahren habe. Kostenlos gibt es dazu nichts brauchbares bzw. ist das Wissen, dass im Internet vorhanden ist, leider nicht immer richtig, wie jeder weiß. So wie das Internet gerne den Blödsinn vermittelt, dass nur Stammbäume eine seriöse Zucht bedeuten, gibt es teil-wahre, verdrehte oder einfach voreingenommene Aussagen. Ist doch genauso wegen Corona:das Internet zeigt dir mega super befürworter oder extreme Gegner. Neutrale, ehrliche und kompetente Aussagen sind leider selten, aber zu eurem Glück gibt es ja mich, die hilft den Wald vor lauten Bäumen zu sehen. Ich gehe jetzt zu meinen Recherchen, die ich persönlich eingegangen bin. Kein kompetenter Tierarzt, den ich kenne, befürwortet oder durchführt die Frühkastration. Aufgrund meiner vielen Wohnwechsel und der Zucht, Empfehlungen und meiner Arbeit im Tierschutz kam ich zu einigen Tierärzten und alle waren dagegen. Teilweise auch Ärzte, die ihre Ausbildung frisch absolviert haben und nun ihre eigene Praxis aufmachten. Da stellt sich mir die Frage, wenn es kein veraltetes Wissen ist und sich die frisch ausgebildeten Tierärzte bewusst dagegen entscheiden, der Modetrend der Frühkastration bei Welpen (Egal ob Katze, Hund oder Kaninchen) entgegenzusetzen, woher kommt der Trend? Martin Rütter, einer der bekanntesten Hundetrainer wendet zur Frühkastration folgende Erklärung ein: "Durch die Pubertät kommt es nicht nur zu wichtigen körperlichen Veränderungen beim Hund, sondern auch zu weitreichenden Umorganisationen im Gehirn. Erst nach Abschluss der Pubertät zeigt der Hund das für Erwachsene typisch rational-vernünftige Verhalten. Stimmungsschwankungen, eine erhöhte Reizbarkeit sowie Stressanfälligkeit und eher emotional gesteuertes Verhalten gehören dann der Vergangenheit an. Unser Vierbeiner ist dann auch in der Lage, Probleme viel effektiver zu lösen.
Findet aber eine Kastration vor diesem wichtigen Entwicklungsabschnitt statt, kann es nicht nur zu körperlichen Problemen im Bewegungsapparat und Herz-Kreislaufsystem kommen, sondern auch dazu führen, dass der betreffende Hund in der Pubertät steckenbleibt. Dann wird der Faktor der Nachsorge immens wichtig. Physiotherapie und verhaltensstabilisierende sowie stressbewältigende Trainingsschritte müssen nun frühzeitig unterstützend eingesetzt werden, um Risiken zu minimieren und die Lebensqualität von Hund und Mensch zu verbessern." Beim (Hunde)Welpen wird eine Frühkastration von Rütter also nicht empfohlen. Interessant. Jetzt könnte man sagen:"Ja, aber Hund und Katze sind doch verschieden." Das stimmt schon, aber so gut wie fast jeder Wissenstand eines Hundes gilt ebenso für die Katze. Symtome zeigen sich gleich, die perfekten Rahmenbedingungen zur Aufzucht der Welpen ist gleich, Genetische Aspekte sind gleich. Wie vorher erwähnt, wird aber über die Katze leider viel zu wenig berichtet als über den Hund, aber die Risiken bleiben die Gleichen. Wieso gibt es dann die Frühkastration? Ganz einfach, weil irgendwann mal Züchter daherkamen mit der Egoistischen Einstellung, damit ihre Welpen keine Blutsverwandschaft weitergeben können, einfach kurzerhand auf die Idee gekommen ist, man kann die Welpen ja auch einfach vor Abgabe frühkastrieren. Dies mehr als egoistische Einstellung ist nur weil:
a) die Züchter nicht genügend Zeit in deren Interessentensuchen investieren wollen und sich selbst absichern wollen, dass von derem Kitten keine Nachkommen gibt
b) zuviele Kitten als gute Anfragen, damit da nichts passiert-> frühkastrieren.
In beiden Fällen liegt es am Züchter, da er aus "Angst vor unsicheren Händen" oder weil es einfach zu viele Kitten gibt und sie meinen, dass man sich nicht für jeden Interessenten die Zeit nehmen kann. Ergo Faulheit oder ungenügende Leidenschaft in die Zucht investieren wollen. Blöder Weise kam man dann aber auch gleichzeitig drauf, dass die Abgabezeit von 12 Wochen dann ja nicht mehr passt, da man Welpen erst ab der 12. Woche frühkastrieren kann, also kam man einfach zu dem Schluss zu behaupten das der IDEALE Abgabezeitpunkt eines Welpen sei erst mit der 16.Lebenswoche, da die Zeit ja auch so prägend und wichtig ist. Lustigerweise findet man diesen "idealen Zeitraum" nur bei Züchter, die ihre Welpen frühkastrieren lassen. Lustiger weise sind es dann auch genau die Züchter, die ihre Welpen ungeimpft mit gleichem Preis vergeben mit der Aussage, "dass die Kitten Impfreaktionen zeigen und wenn sie alleine gehalten werden diese Impfreaktionen nicht schlimm sein, aber in einem Mehrkatzenhaushalt die Ansteckung der Erkrankung eskalieren kann und in kürzester Zeit ihr ganzes Bestand erkrankt sein soll." Also..da die Kitten länger zwecks der Frühkastration in der Zucht bleiben müssen, handhabt man das einfach so, dass die Kitten ungeimpft das Haus verlassen aus Angst vor einer Impfreaktion? Kastration ersetzt die Kosten der Impfung oder wie? (oder auch nicht). Lustigerweise werden überall von Studien berichtet, die die Frühkastration befürworten. Aber alle diese Studien sind aus Amerika. Nichts gegen Amerika, aber Tierwohl steht dort nicht an erster Stelle. (Papageihaltung im Wellensittich Käfig erlaubt, Goldfisch im Glas, Hamster in nem kleinen Plastikkäfig..muss ich fortfahren?) Amerika ist Österreich, was das Tierschutz und seine strengen Gesetzkonformen angeht, weit hinten. Deutschland ist Österreich sehr ähnlich, aber in Deutschland kann man ohne viele Auflagen einen Tiger kaufen und halten, eine Hausziege kaufen und die meisten Qualzuchten, die in Österreich schon lämgst
verboten sind, werden in Deutschland legal immernoch praktiziert. Diese Studien sind meines erachtens also nicht die Kirsche an der Sahnentorte. Vorallem kann man in Amerika alles sponsern und somit beeinflussen, da gibt es kaum neutrale Forschungszwecke. Tierplus eine Tierarztpraxis, die immerhin 6× in Wien und Umgebung vorhanden sind, hat eine klare Kastrationsempfehlung:
Ich bin in Wien einer der wenigen Ragdollzuchten und ich hatte immer genügend super liebe Familien, die sich teilweise Jahre vorher angesammelt hatten-ohne je das Gefühl zu haben, eine Familie nicht zu vertrauen oder nicht besonders gut zu kennen, weil ich mir schlicht und einfach die Zeit genommen habe, mehrere Telefonate zu führen und die Besuche nicht nur zum Kennenlernen von Mensch und Tier sondern auch zum Kennenlernen der Person genutzt habe. Und wenn das unsichere Gefühl dennoch entstanden ist oder ich ein komisches Gefühl bei der Person hatte, habe ich meine Schützlinge nicht an diese Hände weitergegeben! Ganz einfach! Die meisten Familien ticken gleich wie ich und befürworten meine Zuchtethik.